Neue Hyperloop-Durchführbarkeitsanalyse enthält detailliertes Modell des Tunnelbaus

In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Verkehr (BAV) hat Eurotube zusammen mit den Partnern PSI und HES-SO eine Studie durchgeführt, um die finanziellen, ökologischen und energetischen Leistungsindikatoren (Key Performance Indicators, KPIs) eines Hyperloop-Systems abzuschätzen und gleichzeitig ein umfassendes Rahmenwerk zu schaffen, um Sensibilitäten zu ermitteln und künftige Forschungen zu lenken.

EuroTubes Forschung umfasste zum ersten Mal eine Lebenszyklusanalyse (LCA) des Tunnelbaus und eine detaillierte Modellierung der Tunnelbaukosten. Mit diesem ganzheitlichen Ansatz wird der Wahrscheinlichkeit Rechnung getragen, dass die Entwicklung von Hyperloops aufgrund von Beschränkungen in dicht besiedelten Regionen unterirdisch stattfinden wird.

Im Mittelpunkt der Studie stand ein hypothetisches Schweizer System, das sich auf eine Ost-West-Verbindung von Zürich nach Genf konzentrierte. Die Ergebnisse sind zwar nicht vollständig auf alle Strecken übertragbar, aber sie liefern eine Größenordnung für Hyperloop-Systeme insgesamt.

Kosteneffizienz: Die Berechnungen der Studie zeigen, dass die potenziellen Kosten für das vorgeschlagene Netz bei nur 0,17 CHF pro Passagierkilometer (pkm) liegen, wobei etwa 60 % dieser Kosten auf die Betriebskosten entfallen. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass der Hyperloop ein finanziell tragfähiger und wettbewerbsfähiger Verkehrsträger sein kann.

Nachhaltiger Energiekonsum: Was den Energieverbrauch betrifft, so könnte das Hyperloop-System selbst unter Berücksichtigung der Infrastrukturkosten nur 8,5 gCO2 pro pkm erreichen. Dies unterstreicht die Nachhaltigkeit des vorgeschlagenen Systems und sein Potenzial, einen Beitrag zu einer grüneren Zukunft zu leisten.

Gesellschaftlicher Nutzen jenseits von Zahlen: Was den sozioökonomischen Nutzen betrifft, so hebt die Studie Faktoren wie verkürzte Reisezeiten und Lärmreduzierung hervor, die in der Schweiz zu gesellschaftlichen Einsparungen von über 500 Millionen CHF jährlich führen könnten.

Künftiger Forschungsschwerpunkt: Die Studie empfiehlt, künftige Forschungsanstrengungen auf das Wärmemanagement, die Gesamtaerodynamik, die Senkung der Tunnelbaukosten und die Konstruktion eines vakuumfesten Tunnels zu richten. Mit diesen Schwerpunkten sollen die wichtigsten Herausforderungen angegangen und die Machbarkeit und Nachhaltigkeit der Hyperloop-Technologie weiter verbessert werden.

Julian Ehwald, Leiter des EuroTube-Forschungsteams, erklärt: „Abgesehen davon, dass wir Schätzungen liefern, die uns ermutigen, die Bemühungen zur Entwicklung des Hyperloop als Transportmittel fortzusetzen, ermöglicht uns das in dieser Studie entwickelte Tool, Hinweise darauf zu geben, wo wir die Forschung konzentrieren sollten, um die größte Wirkung zu erzielen. Mit diesen Ergebnissen auf dem Tisch ist es nun an der Zeit zu sehen, ob die Annahmen Wirklichkeit werden. Wir freuen uns darauf, dass die Versuchskampagnen in den im Bau befindlichen Einrichtungen wie DemoTube oder dem European Hyperloop Centre bald beginnen.“

Der abschließende Projektbericht steht auf der Website der BAV zum Download bereit. (


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* GWP pro Meter und Richtung der Infrastruktur für eine Lebensdauer von 100 Jahren. Dies gilt nicht für Stationen, Abschussvorrichtungen oder Fahrzeuge. Der Eisenbahnwert für den oberirdischen Verkehr stammt aus ecoinvent. Die Stahlwerte sind hochskaliert und basieren auf einem Prototyp, der auf Betonpfeilern ruht.